Seit 2019 unterhält der BTV einen Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg. Hier trainieren hoffnungsvolle Talente und Profi-Triathlet*innen für Spitzenleistungen.

Der Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg wächst. In der neuen Saison ergänzt der ehemalige Profitriathlet Johnny Zipf das Trainerteam. Zudem zieht es zahlreiche Nachwuchs-, Profisportlerinnen und -sportler nach Nürnberg. Sowohl die Gruppe der Sportschülerinnen und Schüler der Bertolt-Brecht-Schule, die der leitende Stützpunkttrainer Jugend und Junioren, Stephen Bibow, betreut, als auch die Trainingsgruppe der Älteren rund um Roland Knoll wird größer. „Wir freuen uns, dass Spitzensportler und junge Talente gleichermaßen so großes Interesse daran zeigen, am BSP zu trainieren,“ sagt Vizepräsident Leistungssport Thomas Burger.

Johnny Zipf neu im Trainerteam

Johnny Zipf ergänzt das Trainerteam.

15 Jahre lang war Johnny Zipf Profisportler. Zu seinen größten Erfolgen zählten der Vize-WM Titel in der Juniorenklasse 2005 und die Deutschen Meister-Titel im Triathlon (2013) und Duathlon (2017). Während seiner Zeit als Profi sammelte er zahlreiche Erfahrungen in der deutschen und französischen Triathlon Bundesliga und im internationalen Spitzensport. Dieses Wissen will der 34-jährige Triathlon B-Trainer, der bereits seit 2018 in der Metropolregion Nürnberg zu Hause ist, an den Nachwuchs weitergeben. Bereits in den letzten Wochen unterstützte er dazu Stephen Bibow.

Im Internat der BBS leben und am Stützpunkt trainieren

Der 15-jährige Justus Oeckl ist bereits ein Jahr im Nachwuchskader des Bayerischen Triathlon-Verbands. Seit September lebt der Nachwuchsathlet der CIS Amberg nun auch in Nürnberg. Auch Ben Kaufmann aus Weißenbrunn (Gealan TriTeam Hof) wagt mit 15 Jahren den Wechsel auf das Internat der Bertolt-Brecht-Schule.

Bei den Nachwuchs-Damen hoffen zwei Spezialistinnen, dass ihre Stärken in einzelnen Disziplinen auch im Triathlon zu Erfolgen führen. Sieben Jahre lang schwamm Cosima Rau in Erlangen und Nürnberg leistungsorientiert. Nun fiel der Entschluss zum Triathlon zu wechseln und dort neue Herausforderungen zu suchen. Mit Isabel Altendorfer ergänzt eine hervorragende Läuferin die Nachwuchsgruppe.
Nach ihrem Abitur in diesem Jahr bleibt die 17-jährige Kadersportlerin Amelie Hanf (LV Deggendorf) der Trainingsgruppe treu und absolviert in der Geschäftsstelle des BTV ein Jahr im Bundesfreiwillligendienst.

Profisportler aus ganz Deutschland

In der Gruppe von Roland Knoll trainieren ab sofort weitere Spitzensportler, die aus ganz Deutschland nach Nürnberg kommen. Lars Pfeiffer lebte bisher in Potsdam. Nun hat sich der 26-Jährige für eine Veränderung entschieden. Die größten Erfolge des Nationalkaderathleten waren der Sieg bei der Studenten-WM 2018, sowie zwei Podiumsplatzierungen bei internationalen Spitzenrennen (Platz 3 ETU European Cup Olszyn 2019, Platz 2 ETU European Cup Székesfehérvar 2018).

Mit Bianca und Rico Bogen zieht es zwei Geschwister in die fränkische Metropole. Rico Bogen absolvierte zuletzt sein Abitur am Sportgymnasium Leipzig. Der 20-jährige hatte 2019 zahlreiche starke Leistungen zu verzeichnen. Unter anderem startete er bei der Triathlon EM in Weert und wurde für ein Rennen der Super League nominiert, bei dem er den siebten Platz belegte. Auch Schwester Bianca, die 2017 Deutsche Vize-Meisterin war, absolvierte bereits internationale Starts. 2019 gewann sie sogar ein Rennen des Africa Cup. „Ich freue mich, mit den Jungs und Mädels am Stützpunkt trainieren und von Roland Knolls Erfahrungen profitieren zu können,“ schreibt die 22-jährige in den sozialen Medien.

Der BTV wünscht allen Trainern, Sportlerinnen und Sportlern einen guten Start!

© Text: Christine Waitz; [7.11.2020]; Titelbild: Theresa Baumgärtel

Die Triathletinnen und Triathleten des Bundesstützpunkt Triathlon in Nürnberg sind ab sofort auch im Falle einer Verletzung schnell und fachkundig betreut: Mit der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Krankenhaus Martha-Maria wurde ein starker Kooperationspartner gefunden.

Rund 30 Triathletinnen und Triathleten trainieren derzeit am Stützpunkt. Die leitenden Trainer Roland Knoll und Stephen Bibow stellen Inhalte mit größter Sorgfalt individuell zusammen, stimmen diese ab und überprüfen Ergebnisse im Nachgang. Ziel ist es, Leistungssportlerinnen und -sportler in ihrer Entwicklung und beim Erreichen ihrer ambitionierten Ziele ideal zu unterstützen.
Dennoch kann es vorkommen, dass sich Athletinnen oder Athleten Verletzungen zuziehen. Im Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg können Nachwuchs- und die Elitesportler nun auch in diesen Fällen bestmöglich betreut werden.

„Wir verfolgen in unserem Trainingsaufbau eine langfristige und sinnvolle Leistungsentwicklung“, erklärt Sportwissenschaftler Stephen Bibow. „Dabei wird auch viel  Arbeit in den Bereich der Verletzungsprävention investiert. Die Kooperation mit dem Krankenhaus Martha-Maria sehen wir dahingehend als ein weiteres Element. Die Möglichkeit, schnell und ohne lange Wartezeiten Termine für  Anamnese und in der Folge eine schnelle Erarbeitung von passenden Therapiekonzepten zu erhalten, kann dazu beitragen, dass langwierige Verletzungen gar nicht erst entstehen.“

Professor Dr. med. Hans-Dieter Carl, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie freut sich sehr über die Kooperation. „Die Betreuung der Triathletinnen und Triathleten ist uns eine Herzensangelegenheit, wir haben selbst viele Sportbegeisterte in unserem Team. Durch die Kooperation mit der BTV bauen wir unsere Unterstützung für den regionalen Spitzensport gerne weiter aus“, so Professor Carl.

Martha-Maria ist ein selbstständiges Diakoniewerk in der Evangelisch-methodistischen Kirche, die zur Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen gehört, und Mitglied im Diakonischen Werk. Zu Martha-Maria gehören Krankenhäuser, Berufsfachschulen für Pflege, Seniorenzentren und Erholungseinrichtungen mit insgesamt mehr als 4.300 Mitarbeitenden in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt.

Weitere Informationen zum Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg finden Sie unter www.martha-maria.de/krankenhaus-nuernberg

© Text: Christine Waitz; [14.10.2020]; Foto: The Groupmovement

Als Student in einer WG zu wohnen, ist nicht ungewöhnlich. Die Wohngemeinschaft, die sich seit November im Nürnberger Süden gefunden hat, ist jedoch genau das. In der gemeinsamen Küche treffen sich fünf national und international erfolgreiche Triathlon-Talente. Das „Haus der Athleten“ ist ein Projekt des Bayerischen Triathlon-Verbands. Das Ziel: Spitzenathleten in die Sporthochburg Nürnberg holen und sie dort halten. Am Bundesstützpunkt Triathlon versammeln sich junge Talente ebenso, wie erfahrene und erfolgreiche Routiniers.

Das Ziel: Sichern einer starken Trainingsgruppe 

An der Eliteschule des Sports in Nürnberg herrschen für Kinder und Jugendliche ideale Bedingungen, um Schule und Sport zu vereinbaren. Bis zum Abitur können sie dort das Sportinternat der Bertolt-Brecht-Schule besuchen. Dann jedoch verändert sich die Situation: Ein Studien- oder Ausbildungsplatz und eine geeignete Wohnung müssen gefunden werden. Oft bedeutet das auch einen Ortswechsel. 

Für diese Situation will Thomas Burger, Vizepräsident Leistungssport des Bayerischen Triathlon Verbands und Initiator des Projekts, gewappnet sein. „Wir fördern am Bundesstützpunkt Triathlon-Talente über Jahre hinweg, nur um sie nach Abschluss der Schule wieder in ihre Heimatorte zurück zu schicken oder an anderen Orten studieren zu lassen – dieser Situation wollen wir eine Alternative entgegensetzen.“

Die Leistungssportler nutzen die Wohnräume gemeinsam.

Dass der Ansatz funktioniert, beweisen der Einzug von Sophie Rohr, Paul Schönberger und Thomas Ott in das Athleten-Haus. Alle Drei absolvierten ihren Abschluss an der Bertolt-Brecht-Schule und beginnen nun ein Studium in Nürnberg. „Nachdem ich schon drei Jahre in Nürnberg zur Schule ging, und dieses Jahr mein Abitur gemacht habe, wollte ich auch weiterhin hier in der Trainingsgruppe und am Bundesstützpunkt trainieren. Mir gefällt es richtig gut, in der Sportler-Gemeinschaft zu leben, zu trainieren und Spaß zu haben,“ berichtet Sophie Rohr.

Talente ziehen nach Nürnberg

Gemeinsam Trainieren im Radkeller des Athletenhaus.

„Eine starke Trainingsgruppe ist ausschlaggebend für sportliche Erfolge,“ ist sich Thomas Burger sicher. Das Projekt hält nicht nur erfolgreiche Athleten in Nürnberg. Es lockt auch dekorierte Sportler an den Standort. Magnus Männer wechselte im Herbst aus dem benachbarten Landesverband Baden-Württemberg zum Bayerischen Triathlon-Verband und zog in das Haus der Athleten ein. „Das Haus der Athleten ist für mich ein idealer Wohnort. Die Nähe zu den Sportstätten und das Zusammenleben mit Kollegen sind optimale Vorraussetzungen für das Training am Bundesstützpunkt und bestärkten mich in meiner Entscheidung nach Nürnberg zu ziehen,“ sagt Männer.
Die WG komplettiert Silas Schmitt, der in Nürnberg derzeit sein freiwilliges soziales Jahr absolviert.

Neben gemeinsamer Küche, Wohn- und Esszimmer hat jeder Bewohner sein eigenes Zimmer, kann im Trainingsraum trainieren zusammen mit seinen Mitbewohnern den Rollentrainer aufstellen. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch den Bayerischen Triathlon-Verband und seine Partner. 

© Text: Christine Waitz; [16.1.2020] Fotos: BTV