Bayernweit sind 160 Kampfrichter pro Saison über 500 Mal im Einsatz. Sie sorgen dafür, dass jeder Wettkampf zu einem positiven Erlebnis wird. Der BTV bildet für Veranstaltungen im Bereich des Landesverbandes aus, DTU und ITU bereiten für Einsätze auf nationaler und internationaler Ebene vor.

Aufgrund der positiven Entwicklung des pandemischen Geschehens rund um COVID-19 hat die Veranstaltungslage wieder Fahrt aufgenommen. Die Regelbeauftragten des BTV nahmen dies zum Anlass und organisierten am 10. Juli 2021 in Nord- und Südbayern jeweils eine KR-Neuausbildung.

Im Oberfränkischen Weindorf (Strullendorf) wurde die Neuausbildung in der Theorie für Landeskampfrichter durch den Regelbeauftragten Nord, Matthias Langhojer, durchgeführt. Aus dem Bezirk Unterfranken waren sechs Anwärter anwesend und stellten somit den größten Anteil der Neu-Auszubildenden. Alle Anwesenden waren sehr Interessiert und wirkten aktiv mit. Dadurch war es eine kurzweilige Ausbildung.

Für die Bezirke Oberbayern, Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz fand die Veranstaltung in den Räumlichkeiten des TSV Ingolstadt-Nord in der Bezirkssportanlage Ingolstadt Nord-Ost statt. „Headreferee“ Stefan Langer (Regelbeauftragter Süd) vermittelte dabei in acht Unterrichtseinheiten den Teilnehmern aus dem Bezirk Oberbayern (Philipp Heider und Arno Obermaier) und Schwaben (Carsten Westphal) die Grundlagen der DTU-Ordnungen. Den Ausbildungsschwerpunkt bildeten dabei die Regelungen der Sport-, Kampfrichter- und Veranstalterordnung.

Teilnehmer des Lehrgangs in Oberbayern

Theorie bestanden

Die abschließende schriftliche Prüfung wurde von allen Teilnehmenden mit Erfolg abgelegt. Der BTV gratuliert zum Bestehen der theoretischen Kampfrichterausbildung und freut sich, die Absolventen im Kreise der Landeskampfrichter begrüßen zur dürfen.

Zum Abschluss der Ausbildung muss noch eine praktische Prüfung bei einer Triathlon-Veranstaltung durchgeführt werden. Wir wünschen viel Erfolg für die Zukunft als Landeskampfrichter und stets das nötige Fingerspitzengefühl.

© Text: Oliver Schmidt, Stefan Langer; Bilder: Oliver Schmidt, Philipp Heider [11.07.2021]

Die bayerischen Kampfrichter bilden sich fort: Für alle steht ein Online-Test bereit, der bis zum 30. Mai 2021 24:00 Uhr absolviert werden muss. In maximal 120 Minuten müssen die Fragen beantwortet werden, die auf Basis der aktuellen Sport- und Kampfrichterordnung konzipiert sind.

Der Ablauf des Tests

  • Allen Kampfrichtern ging ein Link zur Examini-Plattform durch die Bezirkskampfrichterobmänner zu
  • Nach der Registrierung oder dem Einloggen muss durch Klicken rechts oben im Eingabefeld in die Test Teilnehmer*innen Ansicht gewechselt werden
  • den Gruppenschlüssel rechts in das entsprechende Feld einsetzen und auf “verwenden” klicken
  • im Anschluss sollte eine Information kommen, dass der/ die Teilnehmer*in der Gruppe LV Bayern beigetreten ist
  • Anschließend zurück auf die vorherige Seite navigieren und wieder ausloggen
  • sobald der Test zur Verfügung steht, erhält der/ die Teilnehmer*in eine Email

 

Der Test wird am 16.05 2021 freigeschalten und muss bis zum 30.05.2021 24:00 Uhr absolviert werden

Für den Test stehen 120 Minuten zur Verfügung. Durch Klicken der Rücktaste oben links im Browser kann der Test jederzeit verlassen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder fortgesetzt werden.

Der BTV wünscht viel Erfolg.

© Text: Christine Waitz; Bild (Symbolbild): Helmut Dorsch [15.05.2021]

In unserer Serie “Aus dem Leben eines Kampfrichters” stellen wir euch die Menschen vor, die ihr sonst nur in den gelben Westen kennt. Als Kampfrichter bewirken sie weit mehr, als dass Athletinnen und Athleten Regeln befolgen oder dass Verstöße geahndet werden. Den Auftakt zu unserer Serie macht einer der wenigen Bundeskampfrichter in den Reihen des BTV: Oliver Schmidt. Wir haben uns mit dem Obmann aus Unterfranken über seinen sportlichen Werdegang und seine Arbeit unterhalten.

Hallo Oliver, wie bist Du zum Triathlonsport gekommen?

Ich habe mich 2007 mit dem Triathlonsport infizieren lassen weil es mich fasziniert hat drei verscheidene Sportarten in einen Wettkampf zu integrieren.

Was hat Dich dazu bewogen, Kampfrichter zu werden?

Die Faszination und die Begeisterung für diesen Sport. Ich finde es immer noch beeindruckend, wenn man sich in drei unterschiedlichen Sportarten beweisen muss.

Welcher ist Dein Lieblingstriathlon?

Oliver Schmidt (links) beim Mainfranken Triathlon. Foto: privat

Da gibt es mehrere: in Unterfranken den Triathlon in Niedernberg , aber auch Frankfurt am Main und in Roth gehören zu meinen Favoriten.
Sie alle haben gemeinsam, dass die Abwicklung und Organisation des Wettkampfes kaum Verbesserungspotential aus Sicht eines Kampfrichters haben.

Was ist dir in Deiner Arbeit als Kampfrichter, in der Ausübung Deines Einsatzgebiets besonders wichtig?

Es sind viele kleine Dinge, die ein faires und umweltverträgliches Rennen ausmachen. Beispielsweise ist mir auf allen Strecken wichtig, dass das Müllentsorgen nur an den ausgewiesenen Stellen geschieht und “wildes” Wegwerfen zur sofortigen Disqualifikation führt. Insbesondere auf der Laufstrecke achte ich darauf, dass Sportlerinnen und Sportler keine Unterstützung von außen durch Trainer und Betreuende erhalten und auf die Einhaltung der Kleiderordnung: Der Oberkörper muss bekleidet und die Startnummer muss von vorne sicht- und lesbar sein.

Welches besondere Erlebnis kannst Du aus Deiner Kampfrichtertätigkeit berichten?

In Wiesbaden beim 70.3 saß ich auf der Laufstrecke auf einer Parkbank. Von dort aus konnte ich beobachten, wie Athletinnen und Athleten reihenweise versuchten abzukürzen. Nachdem sie mich dann gesehen haben, liefen sie teils erschrocken und teils frustriert wieder zurück und machten die Strecke nochmals auf dem richtigen Weg.

© Text: Oliver Schmidt/Christine Waitz; [26.01.2021]; Bilder: privat/DTU

Sie gehören zum Wettkampf, wie die freiwilligen Helfer: Kampfrichter sind ein unabdingbarer Teil eines jeden Rennens. In ihrer Arbeit kümmern Sie sich um weit mehr als die Einhaltung von Regeln. Bereits im Vorfeld achten Sie darauf, dass die Bedingungen ortsgerecht möglichst ideal sind, dass größtmögliche Sicherheit am und um das Wettkampfgelände herrscht und stehen allzeit für Fragen und Hilfe zur Verfügung. Unsere Serie “Aus dem Leben eines Kampfrichters” stellt BTV-Kampfrichter aus den Bezirken vor, soll motivieren mitzumachen und für Verständnis für Entscheidungen und Vorgehen in dem nicht immer leichten Ehrenamt werben.

Wie wird man Kampfrichter?

Bereits seit 1988 bildet die DTU Kampfrichterinnen und Kampfrichter aus. Mittlerweile gibt es fünf Level der Kampfrichterlaufbahn. Der Start erfolgt stets als Landeskampfrichter. Der BTV bietet dazu alljährlich Neuausbildungen für Interessierte an und sorgt in der Folge auch für Weiterbildungen. Im nächsten Schritt auf Landesebene kann eine Qualifikation zum Technischen Delegierten und Einsatzleiter erfolgen. Weiter geht es dann auf Bundesebene mit der Ausbildung zum Bundeskampfrichter durch die DTU. Zwei weitere Ausbildungsstufen finden auf ITU-Ebene statt und berechtigen zu Einsätzen auf internationalen Rennstrecken.

Die Grundausbildung des BTV findet im Frühjahr sowohl in Nord- und in Südbayern statt. Sie dauert einen Tag und endet mit einem schriftlichen Test. Als angehender Kampfrichter sollte man einen Zeitaufwand von rund 10 Stunden bis zum ersten Einsatz einrechnen. Pro Saison können beliebig viele Wettkampfeinsätze angenommen werden. Im Idealfall sind es zwei bis drei. Die Einsatzdauer entspricht der Wettkampfdauer mit Vor- und Nachbereitung. Fortbildungen und Auffrischkurse, die ab dem zweiten Jahr zur Lizenzverlängerung benötigt werden, dauern jeweils einen halben Tag.

Kampfrichterin Anni Lange, Stefan Pohl beim Einsatz in Waldershof auf E-Bikes für die Windschattenkontrolle; Fotograf: Klaus Pfister, frei

Was macht ein Kampfrichter?

Kampfrichterinnen und Kampfrichter sorgen dafür, dass jeder Wettkampf für Athletinnen, Athleten und Veranstalter zu einem positiven Erlebnis wird. Dabei sind die Hauptaufgaben die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten, den fairen Umgang im Wettkampf zu überwachen, die Qualität von Rennen gemeinsam mit den Ausrichtern zu verbessern. Mitnichten geht es also nur darum, Sanktionen bei Regelverstößen auszusprechen. Vom Messen der Wassertemperatur, über Kommunikation mit Sicherheitskräften und Behörden, bis hin zum kompetenten Ansprechpartner für Sportlerinnen, Sportler oder auch Zuschauende ist die Arbeit als Kampfrichter vielfältig und konstruktiv.

Warum sollte ausgerechnet ich Kampfrichter werden?

Die Arbeit macht Spaß – das sollen die Interviews dieser Beitragsserie vermitteln.
Daneben hat Dein Verein Vorteile, wenn Du als Kampfrichter aktiv bist: Einen Regelkundigen direkt vor Ort zu haben, kann besonders für Einsteiger ein echter Gewinn sein. Die wichtigsten Fragen in aller Ruhe zu besprechen, macht vor dem ersten Wettkampf Sinn. Bei durch den Verein ausgerichteten Rennen können die eigenen Kampfrichter eingesetzt werden, ohne dass Kosten anfallen.

BTV-Kampfrichter im Interview

Weitere folgen.

© Text: Christine Waitz; [26.01.2021]; Bilder: Klaus Pfister, Helmut Dorsch

Seit 2015 arbeitet Oliver Schmidt in Bayern als Kampfrichter. Zunächst als Landeskampfrichter – der ersten von insgesamt fünf Ausbildungsstufen. 2018 bildete er sich zum Technischen Delegierten und Einsatzleiter weiter. Ende Februar bestand er die Prüfung zum Bundeskampfrichter. Zehn Absolventen verzeichnete die DTU in dem Lehrgang. Insgesamt gibt es in Deutschland damit 57 Bundeskampfrichterinnen und -kampfrichter.

Wir haben uns mit Oliver Schmidt über seinen sportlichen Werdegang und die Arbeit als Kampfrichter unterhalten.

Hallo Oliver, eine Leidenschaft zum Triathlon muss ja vorhanden sein, wenn Du Dich als Kampfrichter engagierst. Bist du selbst auch aktiver Triathlet?

Zwischen 2007 und 2009 habe ich mit Begeisterung selbst Triathlon betrieben. 2010 wollte ich beim 70.3 St.Pölten starten. Leider zwang mich mein Körper mit gesundheitlichen Problemen zum Aufhören. Wenig später fand ich glücklicherweise einen neuen Wirkungskreis im Sport.

Wie kamst Du zu dem Engagement als Kampfrichter?

Oliver Schmidt (rechts) beim Main-Post Mainfrankentriathlon Triathlon. Foto: privat

Bereits 2011 und 2012 konnte ich Erfahrungen beim Ironman Frankfurt und beim 70.3 Wiesbaden sammeln. Freunde brachten mich mit der Firma in Kontakt, die die Kampfrichter-Einsätze dort koordinierte und plante. An einem Samstag vor dem ersten Einsatz im Jahr, bekamen wir die theoretische Einweisung zu dem Einsatz. Mittlerweile setzt die DTU bundesweit lizensierte Kampfrichter für alle Veranstaltungen ein.

Was hat Dich dazu bewogen, die Kampfrichterausbildung zu machen, und Dich weiter fortzubilden?

Die Faszination und die Begeisterung für diesen Sport. Ich finde es immer noch beeindruckend, wenn man sich in drei verschiedenen Sportarten beweisen und abhängig von der Distanz für eine sehr lange Zeit höchste Leistung erbringen muss.

Was sind Deine persönlichen Ziele im Rahmen des Engagements als Kampfrichter?

Mit der Ausbildung zum Bundeskampfrichter habe ich aktuell mein persönliches Ziel im Kampfrichterwesen erreicht – schließlich muss alles unter einen Hut passen: Beruf, Familie, Hobby und Freizeit. Da ich zudem Kampfrichterobmann im Bezirk Unterfranken bin, ist meine Zeit im Sommer schon sehr begrenzt.

Bundeskampfrichter-Ausbildung der DTU 2020. Oliver Schmidt (links hinten) ist einer der zehn Absolventen. Foto: DTU

Welche Grundsätze möchtest Du im Sport noch mehr verwirklicht sehen?

Ich denke, der Triathlonsport ist auf einem sehr guten Weg. In den Reglements müssen meist nur noch Kleinigkeiten angepasst werden. Vor allem dann, wenn die Industrie neue Technik auf dem Markt bringt.
Was mich sehr freut: Die Fairness der Teilnehmenden gegenüber anderen Athletinnen und Athleten wird weitestgehend eingehalten. Ich würde sogar sagen, dass diese Bereitschaft, Regeln zu kennen und sich dann auch regelkonform zu verhalten, die letzten Jahre gewachsen ist. Ein Faktor dabei ist sicherlich, dass die Kampfrichter in ihrer Arbeit akzeptiert und respektiert werden.

Gibt es eine besondere Situation, die Dir aus Deiner bisherigen Laufbahn in Erinnerung geblieben ist?

Oliver Schmidt (links) beim Main-Post Mainfrankentriathlon Triathlon. Foto: privat

Ich erinnere mich an ein Erlebnis beim Laufstil Würzburg Triathlon in Erlabrunn im letzten Jahr. Ein junger Anfänger im Triathlon fuhr auf der Radstrecke erst in die falsche Radrunde und stürzte dann mit seinem Fahrrad mitten im Anstieg mit Schwindelanfällen. Ich kam als Motorrad-Kampfrichter kurz nach dem Vorfall hinzu. Gemeinsam mit anderen half ich ihm sofort und rief den Rettungswagen. Der junge Mann war so glücklich, dass sich bis zum Eintreffen des Arztes jemand um ihn kümmerte. Er erholte sich danach recht schnell wieder und bedankte sich später im Zielbereich nochmals.

Wenn Dich jemand fragt, warum es sich lohnt, als Kampfrichter tätig zu sein, was antwortest Du ihm?

Es lohnt sich immer dabei zu sein, wenn man diesen Sport liebt. Das Gefühl ist toll – egal, ob man als Athlet, Helfer oder Verantwortlicher involviert ist.

Der BTV gratuliert Oliver Schmidt zur bestandenen Ausbildung zum Bundeskampfrichter.

Haben Sie Fragen zum Kampfrichterwesen, oder möchten sich auch engagieren? Dann finden Sie hier Ansprechpartner und weitere Informationen.

© Text: Christine Waitz; [24.3.2020]; Fotos: privat/ DTU