Bayerische Damenteams in der 2. Triathlon-Bundesliga

„Wir haben in diesem Jahr so viele Damen-Teams wie nie zu vor in bayerischen Triathlon-Ligen,“ sagt Ligabeauftragte Andrea Becker-Pennrich vor dem Saisonstart 2020 und freut sich damit über eine Entwicklung, auf die jahrelang hingearbeitet wurde. Neun Regionalliga-Mannschaften und 12 Bayernliga-Mannschaften werden die Rennen bestreiten. Auch über die Verbandsgrenzen hinaus präsentieren sich bayerische Mannschaften. In der 2. Bundesliga-Süd sind die Frauen des Tristar Regensburg, des Puma-Team TV 48 Erlangen, des SV Würzburg 05 und des Vollast Tri Team Schongau vertreten. Wir haben einigen Teammitgliedern je eine Frage zur neuen Saison gestellt.


(Ines Bradshaw, Tristar Regensburg)

Hallo Ines,

Tristar Regensburg

im letzten Jahr konntet ihr euch in der zweithöchsten Triathlon-Liga Deutschlands auf einem fünften Rang unter den insgesamt neun Teams gut platzieren. Was sind eure Ziele für die anstehende Saison?

Die Leistungsdichte letztes Jahr in der zweiten Bundesliga Süd war, vergleichen mit den Jahren zuvor, extrem hoch, sodass wir mit dem fünften Platz überaus zufrieden waren. Da jedoch auch die vorderen Plätze nicht außer Reichweite waren, werden wir diese Saison nochmals versuchen, uns ein  bisschen weiter vorne zu platzieren. Mit zwei Neuzugängen sind wir hierfür bestens gerüstet und hoffen, jedes Rennen gut besetzen zu können.


(Nina Koller, Volllast Tri-Team Schongau)

Hallo Nina,
euer Damenteam erreichte in der vergangenen Saison den dritten Platz in der 2. Bundesliga Süd. In eurem Abschlussbericht macht ihr die „Team-Leistung“ für das beste Abschneiden bisher verantwortlich. Was muss so ein Bundesliga-Damenteam denn leisten, um auf solch einem Niveau bestehen zu können?

(c) Volllast Tri-Team Schongau, frei

Das Volllast Tri-Team Schongau

Ich glaube, wir sind in unser erstes Bundesliga-Jahr einfach mit einem Stück Lockerheit reingegangen. Wir haben uns nichts erwartet, was Titelverteidigung oder Wiederholung von Leistungen aus dem Vorjahr anging. Außerdem haben wir immer Spaß, wenn wir zusammen an den Start gehen. Dazu gehört natürlich auch das Pizzaessen am Vorabend.
Um in der Liga erfolgreich sein zu können, muss man sich auf jede einzelne Teamsportlerin verlassen können. Man muss wissen, dass jeder alles für das Team gibt.

Unsere Teamstärke ist definitiv das Schwimmen, mit dem wir auch schon oft herausgestochen sind. Da die meisten Mädels bei uns Schwimmerinnen waren, können wir schon am Anfang ein hohes Tempo ansetzen und dann zusammen als (meist erste) Radgruppe auf die Strecke gehen. Aktuell legen wir im Training noch stärker den Fokus auf das Laufen, weil wir hier am meisten einbüßen mussten.
Ein großer Aufwand ist natürlich die Anreise zu den Rennen: Für uns als Bewohnerinnen des südlichsten Bayerns sind die Anfahrten zu den Wettkämpfen mit Fahrtzeiten bis zu sechs Stunden teils schon sehr lang.


Laura Zimmermann, SV 05 Würzburg

Hallo Laura,
mit einem starken letzten Rennen sicherten sich die Damen des SV Würzburg 05 im letzten Jahr den zweiten Platz in der 2. Bundesliga-Süd. Was war Ausschlaggebend für diesen Erfolg und wie seid ihr für die anstehende Saison gerüstet?

Dadurch, dass die Schwächen und Stärken des Teams ziemlich einheitlich sind, kommen uns Team-Wettkämpfe entgegen. Während wir nach dem Schwimmen meist noch etwas hinterherhinken, beginnt für uns ab dem Radpart die berühmt-berüchtigte Aufholjagd. Unsere Laufstärke hilft uns am Ende dabei, ganz vorne landen zu können. Im Vorhinein überlegen wir uns immer genau, wie wir das Rennen taktisch am Sinnvollsten gestalten können.

Das Frauen-Team des SV Würzburg 05

Für die Saison 2020 müssen wir leider auf Lisa Heinrichs, und Juliane Totzke verzichten. Während Lisa die Chance nutzt in der 1. Bundesliga zu starten, konzentriert sich Juliane voll und ganz auf die Endphase ihres Studiums. Das Team wird unter anderem durch zwei talentierte Nachwuchsathletinnen (Tabea Herzberg und Emilia Binnig) aus Baden-Württemberg aufgestockt, denen wir die Möglichkeit geben wollen, ,,Bundesliga-Luft“ zu schnuppern. Lea Cagol, im vergangenen Jahr für den MRRC München in der 1. Bundesliga am Start, kehrt wieder zurück zu ihrem Heimatverein. Die beiden Profitriathletinnen Anine Hell, und Laura Zimmermann, die größtenteils auf der Mittel- und Langstrecke unterwegs sind, werden das Team weiterhin unterstützen.


Sarah Neukam, TV 48 Erlangen

Das Puma-Team TV 48 Erlangen hat seit vielen Jahren Damen-Mannschaften in den deutschen Top-Ligen. Du selbst bist seit dem Jugendalter leistungsorientiert unterwegs und bereits lange mit dabei. Was macht für Dich den Reiz der Damen-Bundesliga-Wettkämpfe aus?

Meine Sportliche Karriere begann Für mich mit drei Jahren im Schwimmverein in Erlangen. Als mich meine Freundin dazu ermutigte einen Triathlon mitzumachen, ließ mich diese Sportart von nun an nicht mehr los. Im Jugendbereich bestritt ich viele internationale und nationale Wettkämpfe, verbrachte danach ein Jahr in Amerika mit einem Sportstipendium und als ich zurückkehrte begann ich mit meinem Zahnmedizin Studium. Dieses nahm jedoch relativ viel Zeit in Anspruch, so dass ich mich entschied für die zweite Bundesliga unseres Heimat Vereins Tv 1848 Erlangen zu starten.

Die Frauen- und Männer in den Bundesliga-Teams des TV 48 Erlangen.

Die zweite Damen Bundesliga hat für mich einen ganz besonderen Reiz. Der Gedanke das am Ende des Tages egal bei welchem Wettkampf immer das Team Ergebnis zählt, stellt uns Athleten vor eine besondere Herausforderung. Jeder hat seine Schwächen und Stärken. Der eine schwimmt besser, der nächste ist das Große „Radtier“. Diese Schwächen und Stärken gilt es zu koordinieren. Denn nur wer zusammen hält -beziehungsweise schwimmt, radelt, läuft, und niemanden auf der Strecke stehen lässt, kann am Ende des Tages das beste Teamergebnis abrufen.

Das Gefühl mit seinem Team auf dem Siegertreppchen zu stehen, dieses Ergebnis auf der Heimfahrt im Mannschaftsbus zu feiern oder sich gegenseitig die Wettkampffrisuren zu richten, gibt jedem von uns das Gefühl von Zusammenhalt. ZUSAMMEN ist es dann doch einfach schöner als Alleine gegen Andere anzutreten.


 

Der BTV wünscht allen Ligamannschaften eine verletzungsfreie Vorbereitung und viel Erfolg in der neuen Saison.

© Text: Christine Waitz; [11.3.2020] Fotos: privat